Viel zu lange habe ich mich von anderen nicht gesehen und nicht gehört gefühlt. Ich dachte immer:
Was ich zu sagen habe, interessiert niemanden.
Als passionierte Fragenstellerin und aktive Zuhörerin habe ich diesen Effekt natürlich noch verstärkt, denn: Gespräche drehten sich immer nur um mein Gegenüber, ich selbst erzählte nie etwas von mir.
Einerseits, weil die andere Person gar nicht dazu kam (oder vergaß), mich mal etwas zu fragen. Andererseits, weil ich mich schon viel zu weit in mein Schneckenhaus zurückgezogen hatte und lieber nichts von mir preisgeben wollte.
Verstecken war überhaupt etwas, das mich bis in meine 40er begleitet und mir lange als Schutz gedient hat. Klar, wenn man schon als Kind in der Schule und später im Job gemobbt wird, hält man sich lieber bedeckt und macht sich lieber nicht angreifbar.
Hilfe, jetzt muss ich über mich selbst schreiben!
Als ich mich 2017 als Texterin selbständig machte und plötzlich Marketing-Texte für mich selbst schreiben sollte, war die Versteckerei zum ersten Mal ein richtiges Problem:
Oh Gott, jetzt brauch‘ ich eine Webseite und muss da was über MICH schreiben! Was schreib‘ ich bloß? Will das überhaupt jemand lesen? Und wie formuliere ich so, dass es allen gefällt und ich keinen Shitstorm kassiere?
Du merkst schon, da kam richtig Panik bei mir auf. Das Ergebnis?
Weichgespült, aalglatt, massentauglich – ohne Seele und Verbindung
Ich veröffentlichte eine weichgespülte Webseite mit aalglatten Formulierungen, die massentauglich waren und definitiv NICHTS über mich, meine Persönlichkeit und meine Werte preisgaben. Ich hatte also wieder mal die perfekte Fassade als Versteck für mich gebaut und blieb unangreifbar.
Habe ich trotzdem Aufträge über diese Webseite bekommen? Ja. Aber:
Die Kund:innen, die ich damit anzog, waren nicht unbedingt meine Herzensmenschen. Ihre Themen interessierten mich nicht wirklich brennend. Ihre Werte und meine gingen oft auseinander. Spaß und Sinn? Minus-Bereich.
Mein Calling: Herausfinden und zeigen, wer ich wirklich bin
Eigentlich wusste ich es ja schon als Kind: Mich selbst kreativ auszudrücken und aus mir heraus etwas in die Welt zu bringen, ist für mich so wichtig wie das Wasser für den Fisch:
Selbstausdruck ist mein Element und DAS Ding in meinem Leben. Sei es durch meinen Klamotten- und Brillen-Style, durch das Arbeiten mit meinen Händen beim Malen, Basteln, Backen – oder eben durch meine Worte und das Weitergeben meiner Erfahrungen.
Aber klar, authentischer Selbstausdruck und Verstecken beißen sich. Weshalb ich mein natürliches Bedürfnis, mich zu zeigen und auszudrücken, immer mehr unterdrückte. Bis …
… sich mein Körper und meine Seele beschwerten. In Form von ständigen Kränkeleien, nagenden Kopfschmerzen und 2018 dann mit einer Depression.
Zum Glück hatte ich Hilfe von meiner großartigen Therapeutin, die mir direkt zu Beginn unserer Sessions sagte:
Frau Laube, wir müssen erstmal herausfinden, wer Sie wirklich sind.
Ein Wunsch als Licht in der Dunkelheit
Während ich also in die Tiefen meiner Persönlichkeit, meiner Werte und Bedürfnisse, meiner Anbindung ans Universum, meiner Hürden und Talente und meiner mitgebrachten Aufgaben und Geschenke abtauchte und mich selbst immer besser kennenlernte, stieg in mir instinktiv ein Wunsch auf:
Der Wunsch nach einem eigenen Werk, in dem ich mich und meine Persönlichkeit komplett offen und zum Anfassen zeigen würde. Denn mir wurde klar:
Der Weg zu meinem gesunden Ich und zu meiner Bestimmung im Leben führt raus aus der Höhle. Rein ins Licht, wo meine Lieblingsmenschen mich endlich erkennen und sich auf einer tieferen Ebene mit mir verbinden können.
Der Ausdruck meiner selbst und meines Weges
Vielleicht ahnst du schon, was dieses Werk war?
Ein Buch. Ein Ratgeber mit all meinen Tipps und Erfahrungen dazu, wie du dich als Texter:in erfolgreich selbständig machen kannst.
Was daran für mich so besonders, aufregend und unglaublich befreiend war:
Ich erlaubte mir, dieses Buch spielerisch leicht, in meiner Stimme, mit meinen Worte und meiner Satzmelodie zu schreiben. Einfach genauso, wie ich mit meiner besten Freundin spreche, während wir in Decken gewickelt auf dem Sofa fläzen und Kaffee mit Sojamilch trinken: gemütlich, warm, tief verbunden und frei von Erwartungen.
Ich spürte, dass ich keinen Bock mehr hatte,
- So-schreibt-man-Regeln zu folgen,
- Schablonen zu benutzen, wie ein Text zu klingen hat,
- und diesen sachlich kalten und distanzierten Ton nachzuahmen, den wir überall lesen.
Ich wusste: Das ist meine Gelegenheit, schwarz auf weiß festzuhalten, wer ich bin und womit ich andere inspirieren und ihnen den Weg zeigen kann.
Im Flow mit meiner Schreibstimme
Ich ließ einfach meine intuitive Schreibstimme sprechen, schrieb im vollkommenen Flow runter, was sie mir diktierte, und hatte das Buch innerhalb von 8 Wochen fertig. Meinen inneren Kritiker hatte ich direkt zu Beginn auf Dienstreise geschickt und feierte mit meiner inneren Experimentier-Königin jeden Tag eine rauschende Party an der Tastatur.
Ich war (und bin es noch) unendlich stolz auf dieses Buch und wusste:
Meine Worte würden nicht nur den richtigen Menschen auf ihrem Weg helfen, sondern sie auch bewegen und berühren.
Wie von Zauberhand war ich magnetisch geworden
Schon bald nach meiner Selfpublisher-Veröffentlichung des Buches kamen die ersten Reaktionen:
Andere Frauen schrieben mir, wie gut ihnen mein Schreibstil gefiel und wie leicht und angenehm das Buch zu lesen war. Und dass ich ihnen bei der Lektüre gleichzeitig beste Freundin, Coach und Mentorin gewesen war und wie sehr ich sie auf ihrem Weg ins eigene Text-Business ermutigt hatte.
Mein Learning:
In dem Moment, als ich mich getraut habe, mich in meiner wahren Essenz auszudrücken, wurde ich für andere
- greifbar,
- faszinierend
- und magnetisch.
Und zwar nicht für irgendwen oder etwa alle. Sondern für die Menschen, mit denen ich verabredet bin. Weil ich ihnen dadurch endlich erlaubt habe, mich zu erkennen.
Das Elixier ist gefunden
In jeder guten Heldinnengeschichte kehrt die Protagonistin am Ende ja mit einem Elixier, Schlüssel, Geschenk oder ähnlich lebensveränderndem Ding zurück in ihre Welt. In meinem Fall: mit meiner persönlichen Schreibstimme.
Und weil es nach so einer Heldinnenreise bekanntlich nie mehr so sein kann wie vorher: Wenn ich (Marketing-)Texte für und über mich schreibe, KANN ich gar nicht mehr anders, als meine Schreibstimme den Job übernehmen zu lassen. Das macht es nicht nur so unendlich viel leichter, schneller, schöner und spaßiger.
Es sorgt auch dafür, dass ich mich über meine Worte intensiv mit meinen Leuten verbinde – und ihnen damit eine Brücke in meine Welt baue. Wo sie dann schnell und intuitiv wissen,
- ob wir zusammenpassen,
- ob unsere Werte matchen,
- ob wir uns miteinander wohlfühlen und gegenseitig vertrauen
- und ob wir gewinnbringend zusammenarbeiten werden.
Möchtest du auch dein magisches Elixier finden?
Gerne begleite ich dich auf deiner persönlichen Heldinnenreise hin zu deiner Schreibstimme. Schreib mir an hallo@stefanielaube.de und starte mit mir in dein Abenteuer.
Herzlichen Dank für diese wundervolle Geschichte. Obwohl es ja nicht wirklich eine Geschichte ist, sondern viel, viel mehr.
Auch ich folge meiner eigenen Schreibstimme. Und ich liebe sie.
Es hat so lange gedauert, bis ich ich sein durfte.
Und gerade heute hatte ich wieder so eine Begegnung der dritten Art, als meine Schwester mir sagte, dass meine Geschichte sowieso niemand interessiert.
Der Stich, der sich tief in mich bohrte, öffnete ein Tor in mein tiefstes Inneres.
Es mag sein, dass sich niemand für meine Geschichte interessiert.
Aber es ist meine Geschichte und mein Leben und ich bin jetzt hier.
Deine Geschichte schickt mir heute der Himmel.
Ja, ich bin nicht Mainstream. Denn ich folge meiner Stimme, die mir sagt:“ Es gibt viele Menschen, die meine Geschichte interessiert, weil sie Hoffnung gibt, trotz all der Dunkelheit, die es zu durchleben gilt, der Tag kommt, an dem das Licht wieder ins Leben kommt.
Danke liebe Stefanie, Du bist meine Inspiration am heutigen Tag.
Namaste
Namaste, liebe Andrea. Weil dein Kommentar mich sehr gefreut und berührt hat, habe ich gerade auf deiner Webseite gestöbert: wunderschön und faszinierend schreibst du und erlaubst deinen Leuten, dich schon über deine Texte zu erkennen. Und nicht nur über deine Texte, sondern eben auch über deine persönliche Geschichte. Und dass ich gerade sämtliche Texte auf deiner Seite gelesen habe, obwohl wir uns nicht kennen, widerlegt die These deiner Schwester. 😉
Völlig davon abgesehen mal Gegenfrage: Warum sollte deine Geschichte die Menschen NICHT interessieren? Ich sehe das wie Gandalf: „Jede gute Geschichte verdient es, [erzählt und] ausgeschmückt zu werden.“ Denn ich für meinen Teil lerne am liebsten und besten aus und mit Geschichten. Indem du deine teilst, machst du der Welt ein riesiges Geschenk. Danke, dass du deiner Stimme folgst – dafür ist sie schließlich da, als Kompass und Guide, wie du so schön auf deiner Seite schreibst.
PS: Wer mag schon Mainstream! ;P
PPS: Wer IST schon wirklich Mainstream? 😀 Und was ist das überhaupt und brauchen wir das? 😀 😀